Der Mensch kommt zur Welt nach den irdischen Gesetzmäßigkeiten in zwei Phasen: durch die Befruchtung und durch die Geburt. Beide Eltern glauben, sie seien “die Schöpfer” ihres Kindes, sie haben einen neuen Menschen erschaffen, die körperlich und seelisch ihr Gebilde ist. Wenn die gleiche Gestalt und Natur schon von klein an sichtbar wird, bestärken sie sich noch mehr in ihrer Überzeugung.
Nun werden wir diese Prozesse vom Blickwinkel der ewigen Gesetze eingehen. Wir wissen schon, dass der Geist die wirkliche Beschaffenheit des Menschen darstellt. Der ist aber nicht erblich wie Materie. Er bildet den selbstständigen Kern jedes Menschen. Wir brauchen die Eltern auf der Erde nur dazu, dass sie uns den Körper schaffen, durch den unser Geist in Materie zum Ausdruck kommen kann. Sowohl bei der Befruchtung als auch bei der Geburt des Kindes scheidet der Elterngeist aus sich selbst nichts aus; er gibt von sich nichts. Das Kind bekommt kein winziger Teil deren Substanz. Die Eltern können ihre Geistesgaben nur durch Erziehung, Beispiel spenden, was das Kind dank des Nachahmungstriebes bewusst aufnimmt oder ablehnt.
Die Eltern sind nur körperliche Schöpfer ihres Kindes. Mithilfe einer Spermie und eines Eies wird ein Embryo gebildet, der wächst, Nährstoffe des Mutters Körpers abnehmend. Die Ähnlichkeit und die Dispositionen für gewisse Krankheiten sind erblich, weil Materie fähig ist, sich zu teilen. Vom körperlichen und seelischen Gesichtspunkt ist jeder Mensch jedoch ein selbstständiges Wesen, das in Gestalt der Seele von den Eltern durch das Gesetz der Rückwirkung, oder der Gleichart auf die Erde angezogen wurde. Daher sollen Kinder seinen Eltern ihre negativen Neigungen und Eigenschaften nicht vorwerfen als zu Unrecht vererbtes geistiges Eigentum, weil es von ihnen selbst mitgebracht wurde; es stammt nicht von den Eltern ab. Nach dem Gesetz der Gleichart wurden sie bei gleichgearteten Eltern geboren.
Meistens werden in die irdische Familie Seelen mit negativen Eigenschaften angezogen, denn sie sind nach dem Gesetz der Gleichart schwerer, gleichartigerer mit Eigenschaften von Materie. Wenn Familienmitglieder mit gleichen negativen Neigungen unter einem Dach wohnen, entstehen oftmals unter ihnen Reibereien und Probleme, die zuletzt zur Beseitigung dieser Eigenschaften, zur Abhilfe führen sollen. Darüber, dass die Hindernis durch das Wirken von Gleichartigem aufs Gleichartige überwindet wird, spricht auch das bekannte Sprichwort “Ein Keil treibt den anderen”.
Wie eigentlich kommt der Geist des Kindes in den Körper der Mutter? Nach der Befruchtung verstärkt sich die Seelenausstrahlung der Mutter. Derart bildet sich ein gleichartiger Weg, auf den sich die Seele des Kindes der Mutter nähern kann. Ohne diese spezielle Brücke, die nur während der Schwangerschaft vorhanden ist, könnte die Seele zur Mutter aus feinstofflichen Fernen oder niedereren Ebenen nicht gelangen. Zur Inkarnierung der Seele kommt es am häufigsten aus karmischen Gründen. Dann inkarniert ein aus einem vergangenen Leben bekannter Geist bei der Familie. Wenn Karmafäden fehlen, wird ein “fremder” Geist verkörpert, der mit den Eltern nur durch das Gesetz der Gleichart verbunden ist - d.h. durch gemeinsame seelische und geistige Eigenschaften.
Der zur Welt kommende Geist des Kindes ist nicht unerfahren und rein wie ein leeres Blatt Papier. In seinen vergangenen Leben hat er schon viel erlebt und er bringt auch einige zu büßende Schulde und neue Aufgaben mit. Er hat seine Vergangenheit “vergessen”, obwohl sie in ihm verborgen bleibt. Das Kind wird sich daran unter dem Einfluss verschiedener Ereignissen allmählich erinnern. Kein Menschengeist lebt zum ersten Mal auf Erden. Das Gesetz der Gleichart würde die Inkarnierung eines neuen, wenig reiferen Geistes unter die reifen nicht erlauben, weil sich solcher Geist unter ihnen nicht entwickeln könnte. Eine tiefe Kluft von Missverständnis zwischen ihm und seiner Umgebung würde ihn daran hindern. Dass diese Unterschiede bisher vorhanden sind, ist nicht durch eine kleinere Zahl des Lebens verursacht, sondern durch die unzulängliche Ausnutzung dieser Leben, wofür nur der Mensch selbst verantwortlich ist. Das erinnert an eine Schulklasse - wer nicht aufpasst und nicht lernt, der bleibt zurück.
Die Seele, bzw. der mit der Seele umhüllte Geistkeim, nähert sich der Mutter schon anfangs der Schwangerschaft. Er weilt bei ihr, dabei erlebt er viele Ereignisse mit und die Mutter verspürt meistens seine Anwesenheit, als ob er in ihrem Inneren wäre. Es ist selbstverständlich, dass die Seele zur Mutter nicht gerade aus der geistigen Welt hinkommt, sondern nur aus der Astralwelt in Form der Seele. Die Seele kann in den Körper erst dann inkarnieren, wenn der Embryo den maximalen Reifezustand erreicht - in der Mitte der Schwangerschaft. Nach der Inkarnierung der Seele - des Geistes, verfügt der Embryo über seinen eigenen Blutkreislauf. Daraus ergibt sich, dass Blut mit dem Geist in Zusammenhang steht. Dass der Embryo schon zum Leben kam, erweisen auch Bewegungen im Körper der Mutter. Wenn kein Geist in der Reifezeit in den Embryo eintritt, was durch ein negatives Karma, durch einen krankhaften Entwicklungsprozess des Embryos oder auch durch die schwache Ausstrahlung der Seele der Mutter, degeneriert der Embryo und stirbt ab. Nur der Geist, dessen Substanz höher als Materie liegt, kann der Leibesfrucht zur Weiterentwicklung bis in die Menschengestalt verhelfen.
Vom Standpunkt der ewigen Gesetze teilt sich der Geburtsprozess in vier Phasen:
Wer steuert den Geistesinkarnierungsvorgang so, dass es zu Ungerechtigkeit nicht kommt und dass man die ewigen Gesetze einhält? Wir wissen schon, dass das Leben in der Stofflichkeit von unseren entwickelteren Brüdern aus dem geistigen Reich gelenkt wird. Die vollendeten Geister haben einen weitaus komplexeren und voraussehenderen Blick für das Erdenleben, sie schöpfen doch aus unseren verganegenen Leben und der Zukunfterkenntnis. Sie wissen, was sich zur Zeit unseres Lebens auf der Erde abspielen wird, in welchem Weltenteil kommt es zu einer Katastrophe oder zu einem Krieg, ob es für unsere Entwicklung sinvoll ist oder nicht. Auf diese Art und Weise lenken sie unsere Inkarnierung auch nach zukünftigen Ereignissen. Sie kennen uns besser als wir uns selbst kennen. Das Buch des Lebens und die Gestalt unseres Geistes sind das Spiegelbild unserer Vergangenheit.